Zeitstrahl

      Richard Francis Burton und John Hanning Speke: Wo entspringt der Nil?

      von 1857 bis 1862

      Wo liegt die Nilquelle und wer findet sie?

      Die Frage, wo der Nil entspringt, beschäftigte die Afrikaforscher lange. Es war seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, dass es im Landesinneren Afrikas zwei große Seen gab. Diese könnten den Nil speisen.

      Man wusste auch, dass es zwei Quellflüsse des Nils gab. Die Quelle des Blauen Nils hatte man schon 1613 gefunden, wobei der Schotte James Bruce sie ebenfalls fand, aber erst 1770. Dennoch beanspruchte er diesen Ruhm für sich. Was aber war mit dem viel längeren Weißen Nil? 

      1857 schickte die Londoner Geografische Gesellschaft den Afrikaforscher Richard Francis Burton in Begleitung von John Hanning Speke auf eine Expedition nach Ostafrika, um Näheres herauszufinden.
       

      Wer war Richard Francis Burton?

      Richard Francis Burton war ein britischer Afrikaforscher. Er wurde 1821 geboren. Wie Heinrich Barth war er sehr sprachbegabt. Er arbeitete für die Britische Ostindien-Kompanie und lernte in dieser Zeit sieben Sprachen. Nach einem Aufenthalt in Europa lebte er in Ägypten und lernte Arabisch. Insgesamt soll er 29 Sprachen erlernt haben!

      Man vermutete einen großen Binnensee in Afrika, also ein See im Inneren des Landes bzw. Kontinentes. Das gab den Anstoß, die Quelle des Nils zu suchen. Auf der Arabischen Halbinsel traf Burton dann mit John Hanning Speke zusammen. 1857 begaben sich beide auf die Reise.
       

      Wer war John Hanning Speke?

      John Hanning Speke war ebenfalls ein britischer Afrikaforscher. Er wurde 1827 geboren und wurde zunächst Soldat der Britisch-Indischen Armee und somit wie Burton auch in Indien tätig. Nachdem sich beide kennengelernt hatten, beschlossen sie, gemeinsam auf Reisen zu gehen.
       

      Burton und Speke unterwegs

      Im Juni 1857 starteten Burton und Speke ihre große Reise. Monatelang waren die beiden unterwegs, ehe sie krank und erschöpft im Februar 1858 den Tanganjikasee erreichten. Richard Francis Burton hielt diesen See für die Quelle des Nils.

      Am 9. Juli 1858 trennten sich die beiden Forscher. Speke machte sich allein weiter auf und kam zu einem weiteren großen See. Er nannte ihn Victoriasee - nach der englischen Königin. Speke glaubte, hier die Nilquelle gefunden zu haben. Die unterschiedlichen Ansichten führten zu einer erbitterten Feindschaft der beiden Männer.

      1862 fand Speke bei einer weiteren Expedition einen Zufluss zum Victoriasee, den Kagera-Nil. Dieser gilt heute als Quellfluss des Nil.

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