Ägypten und Mesopotamien
- Mesopotamien: Keilschrift auf Tontafeln, ab ca. 3200 v. Chr.
- Ägypten: Hieroglyphen auf Papyrus und Stein, ab ca. 3200 v. Chr.
- Beide Kulturen entwickelten die Schrift fast gleichzeitig.
- Unterschied: Keilschrift = Keile und Linien, Hieroglyphen = Bilderzeichen.
Wer hat die Schrift erfunden – Ägypten oder Mesopotamien?

Vielleicht fragst du dich: Wo wurde die Schrift zuerst erfunden – in Ägypten oder in Mesopotamien? Die Wissenschaftler sind sich bis heute nicht ganz einig.
Die ältesten Tontafeln mit Schriftzeichen stammen aus Mesopotamien und sind etwa 3200 v. Chr. entstanden. Fast zur gleichen Zeit entwickelten die Ägypter ihre eigene Schrift: die Hieroglyphen. Heute geht man davon aus, dass beide Hochkulturen unabhängig voneinander die Schrift erfanden.
Hieroglyphen kurz erklärt
- Zeichen = kleine Bilder
- Manche für Laute, andere für Begriffe
- Ca. 700 Zeichen im Alten Reich
- Über 6000 Zeichen in der Spätzeit
- Keine Vokale – nur Konsonanten wurden geschrieben
Die ägyptische Schrift – eine Bilderzeichenschrift

Die Schrift der Ägypter war eine Bilderzeichenschrift. Das bedeutet: Viele Zeichen sahen wie kleine Bilder aus.
- Manche Zeichen standen für Laute, so ähnlich wie die Buchstaben unseres Alphabets.
- Andere Zeichen standen für ganze Begriffe.
Beispiel:
- Die Hieroglyphe für „Mund“ bedeutete auch den Laut r.
- Das Symbol für „Bein“ bedeutete auch den Laut b.
Im Alten Reich (ca. 2600 v. Chr.) gab es etwa 700 Zeichen, in der Ptolemäerzeit (ab 300 v. Chr.) schon über 6000 Zeichen.
Wie las man Hieroglyphen?
Die ägyptische Schrift hatte keine Vokale (a, e, i, o, u). Das bedeutet: Wörter bestanden nur aus Konsonanten.
Beispiel: Der Name Nofretete wurde so geschrieben: Nfrtt.
Der Name „Hieroglyphe“ bedeutet übrigens „Heilige Einmeißelung“. Die ersten Zeichen wurden in Stein gemeißelt, vor allem in Gräbern und Tempeln. Dort sollten die Texte die Toten schützen und ihre Reise ins Jenseits begleiten.
Was sind Kartuschen?
Bestimmt hast du schon einmal eine Kartusche gesehen. Das sind die ovalen Rahmen um die Namen von Pharaonen.
Jeder Herrscher ließ seinen Namen in Hieroglyphen schreiben – und dieser wurde von einem ovalen Band umschlossen. So konnte jeder sofort erkennen: Das ist der Name eines Königs oder einer Königin.
Auf alten Stelen oder Tempelwänden findest du viele solcher Kartuschen, zum Beispiel die des Pharaos Amenhotep II. Wenn du selbst dich einmal ausprobieren willst, dann schau doch in dem Mitmachtipp “Wir basteln unseren Namen als Hieroglyphe” nach.
Von den Hieroglyphen zum Hieratischen
Die ägyptische Schrift entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter. Sie wurde runder und war nicht mehr so aufwändig zu schreiben. So entwickelten sich die hieratische und die demotische Schrift. Die hieratische Schrift wurde von links nach rechts geschrieben. Als die Griechen dann später Ägypten beherrschten, übernahmen die Ägypter die Schrift des griechischen Alphabets.
Fragen an dich – mit Antworten
- Wer hat die Schrift erfunden – die Ägypter oder die Mesopotamier?
→ Beide! In Ägypten und Mesopotamien entstand die Schrift etwa gleichzeitig um 3200 v. Chr. - Was bedeutet das Wort „Hieroglyphe“?
→ „Heilige Einmeißelung“. - Wie viele Zeichen hatten die Hieroglyphen im Alten Reich?
→ Etwa 700 Zeichen. - Warum sind Pharaonennamen oft in ovalen Rahmen geschrieben?
→ Weil sie in Kartuschen dargestellt wurden. - Welche Schriften entwickelten sich später aus den Hieroglyphen?
→ Die hieratische und die demotische Schrift.