Totengericht Ägypten

      Das Totenbuch

      Sammlung von Sprüchen und Zauberformeln

      Sollte den Toten auf der Reise ins Jenseits helfen

      Wurde oft auf Papyrus geschrieben und ins Grab gelegt

      Enthielt Tipps, wie man Gefahren in der Unterwelt übersteht

       

      Glaubten die Ägypter an ein Leben nach dem Tod?

      Ja, die alten Ägypter glaubten fest daran, dass es nach dem Tod ein Weiterleben gab. Sie stellten sich das Jenseits wie einen sonnigen, fruchtbaren Garten vor, in dem die Verstorbenen glücklich und zufrieden weiterlebten.

      Doch bis man dorthin gelangte, war der Weg gefährlich. Die Reise führte durch die Unterwelt voller Prüfungen und Gefahren. Darum war es so wichtig, die Toten auf diesen Weg gut vorzubereiten. Der Tod war für die Ägypter nichts Endgültiges, sondern nur eine Verwandlung – ein Teil des Lebenskreislaufs von Geburt, Leben, Tod und Jenseits.

      Das Totenbuch

      Die Ägypter waren überzeugt: Der Weg in die Unterwelt war voller Hindernisse. Damit die Toten sicher ans Ziel kamen, legte man ihnen magische Formeln bei.

      Diese Sprüche sollten Schutz bieten und dem Toten helfen, die Prüfungen zu bestehen. Man schrieb sie auf Papyrusrollen oder auf die Wände von Gräbern. All das nannte man das Totenbuch. Es war so etwas wie ein Reiseführer ins ägyptische Jenseits.

      Stell dir vor: Ohne diese Zauberformeln konnte sich die Seele schnell verirren oder in Gefahr geraten!

      Das Totengericht

      Herz des Toten wird auf eine Waage gelegt
      die Feder der Wahrheit liegt auf der anderen Seite
      leichtes Herz = Eintritt ins Jenseits
      schweres Herz = die Göttin Ammut verschlingt es
      der Gott Thot hält das Urteil schriftlich fest

      Das Totengericht

      Die letzte und wichtigste Prüfung im Jenseits war das Totengericht. Hier entschied sich, ob die Seele in den sonnigen Garten eintreten durfte.

      Der Gott Anubis legte das Herz des Toten auf eine Waage. Auf die andere Seite legte er eine Feder – das Symbol der Wahrheit und Gerechtigkeit. Das Herz durfte nicht schwerer sein als die Feder.

      Warum gerade das Herz? Die Ägypter glaubten, dass es der Sitz der Seele war. Hatte der Mensch ehrlich und gerecht gelebt, war sein Herz leicht – und er durfte ins Jenseits eintreten.

      War das Herz aber schwer von Schuld, wartete ein schreckliches Schicksal: Die Göttin Ammut, die „Fresserin der Toten“, verschlang es. Dann gab es für die Seele kein Weiterleben mehr.

      Der Gott Thot, der Gott der Weisheit, schrieb das Ergebnis des Gerichts auf. So bekam der Tote sein endgültiges Urteil.

      Zusammenfassung

      Die alten Ägypter glaubten fest daran, dass der Tod nicht das Ende ist. Wer gut gelebt hatte, durfte im Jenseits weiterleben. Damit das gelang, halfen das Totenbuch und die Prüfungen beim Totengericht.

      Mehr über die verschiedenen ägyptischen Götter und deren Aufgaben findest du im Artikel "die ägyptischen Götter".

      Fragen zum Totengericht in Ägypten

      • Wie stellten sich die Ägypter das Leben nach dem Tod vor?
        Wie einen sonnigen Garten, in dem die Verstorbenen glücklich weiterleben konnten.
      • Wozu brauchten die Toten das Totenbuch?
        Es enthielt Zaubersprüche, die sie auf ihrer gefährlichen Reise durch die Unterwelt schützen sollten.
      • Warum wurde das Herz des Toten im Totengericht gewogen?
        Weil das Herz für die Ägypter der Sitz der Seele war. Es durfte nicht schwerer sein als die Feder der Wahrheit.
      • Was passierte, wenn das Herz schwerer war als die Feder?
        Dann hatte der Tote Schuld auf sich geladen. Sein Herz wurde der Göttin Ammut vorgeworfen.
      • Welche Rolle spielte die Göttin Ammut?
        Sie war die „Fresserin der Toten“ und verschlang das Herz der Schuldigen.