England - der größte Gegner Frankreichs

    Schon im Hundertjährigen Krieg (1339–1453) waren England und Frankreich als Gegner aufeinander gestoßen. Damals hatte der englische König Edward III. Anspruch auf den französischen Thron erhoben. Frankreich siegte und vertrieb die Engländer vom Kontinent.

    Mehr als 300 Jahre später sahen sich Franzosen und Engländer nach wie vor als Gegner. Zuletzt hatten sie sich im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (Frankreich ab 1778 bis zum Ende des Krieges 1783) gegenübergestanden.

    Beide Länder wollten die Vormachtstellung in Europa erringen.

    George III.

    Schon seit 1760 regierte in Großbritannien George III. Wie die anderen Monarchen Europas war er entsetzt über das, was in Frankreich im Jahre 1789 geschah. Als dann auch noch der französische König hingerichtet wurde,  trat Großbritannien dem Bündnis bei, zu dem auch Österreich und Preußen gehören [Erster Koalitionskrieg].

    Es gab sich nicht geschlagen, auch als die anderen Mächte mit Frankreich zunächst Frieden schlossen. Am Ende des Zweiten Koalitionskrieges jedoch kam es auch zwischen Frankreich und Großbritannien zum Friedensschluss (Friede von Amiens). Der jedoch hielt nicht lange.

    Admiral Nelsons Triumph

    1805 brach der Dritte Koalitionskrieg aus. Am 21. Oktober trafen die Franzosen und die Briten vor der spanischen Südküste aufeinander. Diese Schlacht von Trafalgar fand zur See statt - und dort waren die Briten den Franzosen weit überlegen.

    Unter ihrem Admiral Nelson mit seinem Flaggschiff "HMS Victory" siegten die Briten. Die französisch-spanische Flotte verlor 20 ihrer Schiffe, die Briten kein einziges. Allerdings verlor Nelson das Leben: Er wurde nämlich von einer Kugel getroffen. Napoleon musste seine Pläne für eine mögliche Besetzung Englands nun endgültig aufgeben. Großbritannien besiegelte seine britische Vorherrschaft zur See.

    William Pitt der Jüngere

    Als konstitutionelle Monarchie besaß Großbritannien ein Parlament und einen Premierminister. Von 1783 bis 1801 und noch einmal von 1804 bis zu seinem Tod im Januar 1806 hieß dieser William Pitt der Jüngere. In der Zwischenzeit übte Henry Addington dieses Amt aus.

    William Pitt setzte verstärkt Reformen durch, um die schlechte Finanzlage Großbritanniens zu verbessern. Mit Hilfe des Wirtschaftsexperten Adam Smith, der sich für einen freien Handel aussprach, ordnete er das Finanzwesen des Landes.

    Aus Angst vor ähnlichen Vorgängen wie in der Französischen Revolution gab es jedoch auch Maßnahmen der Unterdrückung im Land. So wurden einreisende Ausländer verschärft kontrolliert, Versammlungen verboten und die Presse zensiert. Ein Aufstand von irischen Katholiken wurde insbesondere im Jahr 1798 blutig niedergeschlagen.

    Abschaffung des Sklavenhandels

    Pitt setzte sich aber auch für ein Verbot des Sklavenhandels ein. Nach einer flammenden Rede im April 1792 ergab die Abstimmung im Parlament dann 230 zu 85 Stimmen dafür, den Sklavenhandel schrittweise abzuschaffen. Das war ein Durchbruch, der 1808 zum völligen Verbot führte.