Zeitstrahl

      Katholische Liga

      1609

      Was war die Katholische Liga?

      Ein Gegenbündnis zur Protestantischen Union wurde im Juli 1609 in München gegründet: die Katholische Liga. Der bayerische Herzog Maximilian I. war dabei federführend.

      Die Katholische Liga war im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges ein Zusammenschluss der katholischen Fürstentümer. Mit ihrer Gründung sollte nicht nur der Katholizismus verteidigt werden, sondern man wollte sich bei einem Angriff auch gegenseitig zu Hilfe kommen. Man stellte dafür auch eigene Truppen auf.

      Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben Bayern auch die geistlichen Territorien von Würzburg, Konstanz, Augsburg, Passau und Regensburg. Die Kurfürstentümer Köln, Trier und Mainz traten ebenfalls bei.
       

      Die Liga unterstützt im Jülisch-Klevischen Erbfolgestreit

      Im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit (1609-1614) standen sich Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg feindlich gegenüber. Johann war Protestant, Wolfgang war gegen den Willen seines Vaters zum katholischen Glauben übergetreten. So vermischten sich, wie so oft in jener Zeit, politische und religiöse Gründe in der Auseinandersetzung. Die Katholische Liga unterstützte Wolfgang nach dessen Wechsel zum Katholizismus.
       

      Wie ging es weiter mit der Katholischen Liga?

      Kaiser Matthias wünschte sich lieber einen Bund der Kaisertreuen und bemühte sich um eine Auflösung der Protestantischen Union sowie der Katholischen Liga. Das geschah zwar nicht, aber die Liga wurde zunächst durch Uneinigkeiten zu einem schwächeren Bündnis.

      Ab 1617 formierte man sich neu. Nachdem Ferdinand II. 1619 neuer Kaiser geworden war, schloss er einen Vertrag mit Maximilian I. von Bayern, der Münchener Vertrag. Der Kaiser sicherte sich so die Unterstützung der Katholischen Liga im Böhmischen Aufstand zu. Die Liga stellte erneut Truppen auf. Das Kommando erhielt der Feldherr Tilly.

      Das Heer der Katholischen Liga trug in den ersten Jahren des Dreißigjährigen Krieges wesentlich bei zu den Siegen der katholisch-kaiserlichen Seite. So siegten die Truppen etwa in der Schlacht am Weißen Berg 1620 bei Prag, sie eroberten die Pfalz und gewannen 1626 die Schlacht bei Lutter am Barenberge (siehe Dänischer Krieg).

      Ab 1626 stellte der Kaiser jedoch eigenen Truppen unter Führung von Wallenstein auf. Die Bedeutung der Katholischen Liga nahm daher nun ab. Nach dem Tod von Graf Tilly 1631 übernahmen Johann von Aldringen und dann 1634 Otto Heinrich Fugger das Kommando über das Heer der Liga.

      1635 wurde die Katholische Liga nach dem Prager Frieden, der den Schwedischen Krieg beendete, aufgelöst.

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