Wer aß Haselmäuse und Siebenschläfer?

    Essen im alten Rom

    Die Hauptmahlzeit nahmen die Römer am Abend ein. Das Abendessen heißt cena, das Esszimmer triclinium. Wohlhabende Römer aßen oft mit Gästen. Man lag dazu halb auf großen Sofas, die um den niedrigen Speisentisch standen.

    Darauf standen dann zum Beispiel der Vogelbraten oder gebratener Siebenschläfer. Dazu gab es Gemüse. Auch Wachteleier konnten auf dem Menü stehen.

    Obst gab es reichlich, zum Beispiel Trauben, Äpfel, Melone oder Feigen. Dazu trank man Wasser oder mit Wasser vermischten Wein. Wein wurde auch gerne mit Honig versetzt, das hieß dann mulsum.

    Gegessen wurde mit den Fingern, Gabeln kannte man nicht! Zwischen den Gängen wurden die Hände in parfümiertem Wasser gewaschen. Rülpsen galt als höflich!

    Der römische Kochbuchautor Apicius hat uns Rezepte überliefert. Was haltet ihr von gekochtem Flamingo und gebratenem Euter? Als besonders fein galt es übrigens, wenn man die Zutaten eines Gerichts weder am Aussehen noch am Geruch mehr erkennen konnte.

    Die meisten Römer hatten aber nicht einmal eine Küche in ihrer Wohnung, sondern bestenfalls eine kleine offene Feuerstelle, was oft zu Bränden führte. Um eine warme Mahlzeit einzunehmen, holten sie sich etwas aus einer der zahlreichen Garküchen (caupona) an der Straße. Getreidebrei (puls) und Kohl standen dort am häufigsten auf dem Speiseplan.

    Was aßen die Römer noch?

    Linsen, Bohnen und Kichererbsen gab es ebenfalls, auch Möhren, Gurken, Salat und Kohl kannte man. Dazu aß man manchmal auch Fleisch. Im Angebot war Fleisch von Schweinen, Ziegen, Rinder, Kaninchen, Gänsen und sogar Haselmäusen. Die wurden extra gezüchtet und gemästet.

    Sehr beliebt war garum, eine scharfe Fischsoße. Sie wurde zu allem dazu gegessen. Man benutzte diese würzige Soße nicht nur zu salzigem Essen, sondern sogar zu süßem.

    Brot

    Brot war eines der Grundnahrungsmittel im alten Rom. Daher war der Mehlverbrauch auch so hoch, dass Getreide von weit her, vor allem aus Sizilien und Ägypten, nach Rom gebracht wurde. Das Mehl wurde in den Bäckereien direkt gemahlen, das Brot dann in runden Öfen gebacken.

    Brot aß man morgens als Frühstück, zum Beispiel mit etwas Käse. Der Käse war meist aus Ziegenmilch gemacht. Die Kinder kauften sich meist auf dem Weg zur Schule etwas in einer Bäckerei. Gesüßt wurde mit Honig, Zucker kannte man nicht.

    Auch mittags gab es ein Stück Brot, hinzu konnten dann aber auch Feigen, Oliven, Nüsse und Käse kommen.