Grabräuber im Alten Ägypten

Warum wurden Gräber geplündert?
Die Ägypter gaben ihren Toten viele Schätze und Kostbarkeiten mit ins Grab: Goldschmuck, Juwelen, Amulette, wertvolle Möbel und sogar ganze Wagen. Sie glaubten, dass die Verstorbenen diese Dinge im Jenseits brauchen würden. Doch genau das machte die Gräber auch für Räuber interessant.
Schon vor vielen Jahrtausenden wurden die meisten Gräber geplündert. Viele Schätze sind dadurch für immer verloren gegangen. Manche wurden zerstört oder eingeschmolzen, damit man das Gold und Silber besser verkaufen konnte.
Grabraub – ein schweres Verbrechen
Im Alten Ägypten galt Grabraub als ein besonders schlimmes Verbrechen. Wer ein Grab plünderte, stahl nicht nur Wertgegenstände, sondern störte auch den Frieden der Toten und verärgerte die Götter. Für die Ägypter war das viel schlimmer als ein gewöhnlicher Diebstahl.
Trotzdem machten viele Menschen mit: Händler, die die Beute verkauften, und sogar Beamte und Priester, die sich einen Anteil sicherten.
Die Gier war stärker als die Ehrfurcht
Vielleicht fragst du dich, wie die Grabräuber es schafften, ihre Angst vor den Göttern zu überwinden. Eigentlich hatten die Ägypter großen Respekt vor den Verstorbenen. Aber die Gier nach Gold war stärker. Manche suchten nicht nur nach Schmuck und Statuen, sondern wühlten sogar zwischen den Mumienbinden nach verborgenen Kostbarkeiten.
Wer waren die Grabräuber?
Oft waren es sogar die Arbeiter, die die Gräber gebaut hatten. Sie kannten die geheimen Gänge und Verstecke genau. Auch Priester machten manchmal mit. Besonders in der Ramessidenzeit (ca. 13.–11. Jahrhundert v. Chr.) kam es im Neuen Reich immer häufiger zu Grabraub im Tal der Könige.
Welche Strafen drohten den Grabräubern?
Wenn Grabräuber erwischt wurden, drohten ihnen harte Strafen – von Gefängnis bis hin zur Todesstrafe. Doch das hielt viele nicht ab. Die Aussicht auf Reichtum war für sie stärker als die Angst vor Strafen oder den Göttern.
Die Grabarbeiter waren oft auch die Grabräuber
Auch wenn die Gräber oft sehr gut zum Beispiel durch Geheimgänge geschützt waren, raubten oft Arbeiter, die die Gräber erstellt hatten, die Gräber aus. Sie kannten die Gräber wie ihre Westentasche und mancher Priester profitierte ebenfalls von den Schandtaten. Vor allem in der Ramessidenzeit, das war während des Neuen Reiches in Ägypten, nahmen die Plünderungen immer weiter zu. Auf die Grabräuber warteten, wurden sie denn erwischt, harte Strafen. Aber das hat sie von ihren Räubereien nicht abgeschreckt.
Fragen zum Grabraub im Alten Ägypten
Warum raubten Menschen die ägyptischen Gräber aus?
Weil dort wertvolle Schätze lagen: Gold, Juwelen, Amulette und Möbel.
Wo kam es besonders oft zu Grabraub?
Im Tal der Könige, wo viele Pharaonen begraben waren.
Wurde Grabraub bestraft?
Ja, Grabraub galt als schweres Verbrechen. Es drohten sehr harte Strafen, sogar der Tod.
Waren alle Gräber geplündert?
Fast alle – nur wenige, wie das berühmte Grab des Tutanchamun, blieben fast unversehrt erhalten.