Was verbirgt sich hinter einem Hurluberlu?

    Nicht nur die Männermode war im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung einem Wandel unterworfen, auch die Frauen passten sich an. Doch auch hier galt: Die schicke Mode trug nur der Adel. Im späten 18. Jahrhundert versuchten allerdings auch die reichen Bürgerinnen dem Adel nachzueifern und trugen die Mode des Adels.

    Bei den Frisuren hatten die Frauen das Nachsehen

    Frauen hatten in puncto Perücken das Nachsehen, denn so prächtig wie die Herrenperücken (Allongefrisuren) waren die Damenfrisuren nicht. Frauen trugen ihre Haare meist offen, oft frisierten sich die Damen Locken. Eine junge Frau von Welt hat sich die Haare in Minilöckchen gelegt. Diese Frisur nannte man Hurluberlu. Zur Zeit Ludwigs XV. (171-1774) und Ludwig XVI. trug so manche königliche Geliebte - wie zum Beispiel die berühmte Madame Pompadour - auch Perücke, die sich dann eher in die Höhe streckte und weniger in die Länge. Auch dies wurde wieder für viele Frauen zum Vorbild.

    Es wurde Ausschnitt gezeigt und wieder verhüllt

    Auch die Damen nahmen sich die französische Mode zum Vorbild, denn Paris war prägend für den Modestil der Zeit. Was sich änderte, war der tiefe Ausschnitt der Frauen, der den Blick auf den weiblichen Busen lenkte. Das entsprach zum einem dem Geschmack der Zeit, wurde aber auch durchaus kritisiert. So bedeckten manche Frauen den Ausschnitt dann wieder mit Spitzen. Bis zur Taille war die Kleidung eng anliegend, dann fielen weite Röcke, die meist noch durch mehrere Unterröcke gefüllt wurden, bis zum Boden.

    Um sich von anderen Damen zu unterscheiden, kamen kostbare Stoffe zum Einsatz. Brokat und Seide waren äußerst beliebt, aber auch Samt und Taft kleideten die Frauen der Zeit. Das galt natürlich nur für die Damen von Stand und mit Geld. Die ärmeren Leute konnten sich solche Kleider gar nicht leisten.

    Eine Haube auf dem Kopf?

    Ende des 17. Jahrhunderts kam innerhalb der Frisurmode noch etwas ganz Neues auf, die Fontage. Das war eine Haube, die man aus Draht bastelte und die wie ein riesiger Kochtopf aussah. Glücklicherweise mussten sich die Damen nicht allzu viel bewegen, denn so ein Teil auf dem Kopf zu balancieren, diente sicher nicht der reinen Freude der Trägerin. Auch Kinder trugen übrigens schon solche Frisuren.

    Dass diese Mode sehr teuer war, versteht sich von selbst. Leisten konnte sich das nur der Adel. Bürgerfrauen trugen einfache Hauben.  Allerdings versuchten auch die Bürgerinnen und Bürger immer mehr den Modevorstellungen des Adels nachzueifern. Und die Bürger, die Geld hatten, konnten sich das auch leisten. Sie hatten manchmal sogar mehr Geld als der verarmte Adel.