Wer hat das Porzellan erfunden?

    Wie kam es eigentlich zur Erfindung des Porzellans?

    Der Traum des Menschen war schon immer, eine Rezeptur für Gold zu entdecken. So experimentierte man über viele, viele Jahre,  doch es wollte niemandem so recht gelingen, das Erfolgsrezept für das begehrte Edelmetall zu finden.

    Ein Laboratorium sollte helfen

    Auch der sächsische Kurfürst August der Starke (1670-1733) hätte gerne gewusst, wie man Gold herstellen könnte. Wer Gold produzieren konnte, der war reich und mächtig, und welcher Fürst wollte das nicht sein? So ließ er ein Laboratorium einrichten, um dem Geheimnis der Goldherstellung auf die Spur zu kommen. Allerdings musste auch er bald feststellen, dass das mit dem Gold leider nicht so funktionierte, wie er sich das gedacht hatte.

    Johann Friedrich Böttger machte eine Entdeckung

    Doch man entdeckte etwas anderes. Im Jahre 1708 fand ein Apothekergehilfe namens Johann Friedrich Böttger (1682-1719) heraus, wie man "weißes Gold" produzieren konnte. Er rührte eine Masse aus Feinsteinzeug zusammen, die er aus einem eigenen Rezept heraus gemischt hatte. Die Masse wurde fest und was hatte man entdeckt?

    Das Porzellan wurde auch als "weißes Gold" bezeichnet

    Das Porzellan, das auch weißes Gold genannt wurde.  Der Kurfürst von Sachsen war der Meinung, dass diese neue Erfindung, die da einer seiner Untertanen gemacht hatte, durchaus  finanziell zu seinem Nutzen sein könnte.

    Meißner Porzellan

    Im Jahr 1710 wurde die Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur in Meißen in Sachsen gegründet. Der Kurfürst von Sachsen war zu diesem Zeitpunkt auch König von Polen. Der Leiter der Manufaktur war Johann Friedrich Böttger, der das richtige Rezept gefunden hatte. Noch heute ist das Meißner Porzellan, das aus dieser Manufaktur stammte, sehr berühmt und beliebt. Die Manufaktur, in der viele Arbeitsschritte zwar noch von Hand ausgeführt wurden, war schon ein Vorläufer der späteren Fabriken. Zum Markenzeichen des Meißner Porzellans wurden die gekreuzten Schwerter, die auch heute immer noch als Stempel auf dem echten Meißner Porzellan zu finden sind.

    In den Folgejahren kam es in vielen Europäischen Ländern zur Gründung von weiteren Porzellanmanufakturen.

    Porzellan gab es übrigens auch schon sehr viel früher und zwar in China. Durch den Entdecker und Reisenden Marco Polo kam das Porzellan ab dem 13. Jahrhundert auch nach Europa. Die Chinesen lüfteten allerdings das Geheimnis der Herstellung von Porzellan nicht, so dass es für die Europäer weiterhin sehr teuer blieb. So war es durchaus sinnvoll, das Porzellan einfach noch einmal neu "zu erfinden." Damit musste es nicht mehr die weiten Transportwege zurücklegen und wurde natürlich auch günstiger.

    Wie wird Meißner Porzellan hergestellt?

    Wusstest du, dass das kleinste Meißner Tafelservice 1,5 Millionen Euro wert ist? In folgendem Video der Deutschen Welle siehst du, wie das berühmte Meißner Porzellan hergestellt wird und wie klein das Service tatsächlich ist. Viel Spaß beim Angucken!