Föderationsfest
14. Juli 1790: Föderationsfest
Nach dem stürmischen Jahr 1789 mit seinen Umbrüchen und Änderungen folgte 1790 ein ruhiges Jahr. Dazu trug auch die gute Ernte bei, die die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln verbesserte. So feierte man die Revolution in diesem Jahr in Frankreich mit zahlreichen Festen.
Die größte Feier wurde das Föderationsfest am ersten Jahrestag des Sturms auf die Bastille, dem 14. Juli. Auf Französisch heißt es Fête de la Fédération. Es wurde zum Fest der Versöhnung und Einheit aller Franzosen.
1200 Arbeiter richteten das Marsfeld für das Fest her. Bei den Vorarbeiten wie der Errichtung der Tribünen und eines Altars halfen viele Pariser Bürger und sogar der König schwang die Spitzhacke.
Gefeiert wurde auf dem Marsfeld, einem großen Platz in Paris. In der Mitte des Marsfeldes, das man nun “Feld der Föderation” nannte, wurde ein "Altar des Vaterlandes" errichtet. An der einen Seite des langgestreckten Platzes errichtete man einen Triumphbogen aus Holz. An der anderen Seite wurde ein Zelt für den König und seine Familie aufgebaut. An den Seiten baute man Tribünen für die Zuschauer.
Aus ganz Frankreich reisten Abgesandte der 83 Departements nach Paris. Dazu kamen rund 300.000 Zuschauer.
Das Marsfeld
Das Marsfeld liegt heute mitten in Paris. An seinem Ende steht der Eiffelturm. 1790 aber war der große Platz noch außerhalb der Stadt. Das Gelände wurde zunächst landwirtschaftlich genutzt, dann wurde es ab 1765 zum Exerzierplatz für die nahe Militärschule. Für das Föderationsfest wurde der Platz dann noch einmal umgebaut.Der Eid des Königs
König Ludwig XVI. leistete beim Föderationsfest seinen Eid auf die Nation und das Gesetz, die General La Fayette vorlas. Er schwor dem französischem Volk also seine Treue. La Fayette war auf einem Schimmel in die Arena geritten.
Der Eid der Nationalgarde
Die Zuschauer jubelten auch, als La Fayette selbst und die ihm unterstehenden Nationalgardisten aus ganz Frankreich ihren Treueeid für die Nation leisteten. La Fayette wurde auch als Oberbefehlshaber der Nationalgarde vereidigt.
Anschließend feierte man in ganz Paris ausgelassen bei Tanz und Musik. Auch im Ausland wurde übrigens der Jahrestag des Sturms auf die Bastille gefeiert, etwa in Hamburg, wo ein Freiheitsfest stattfand.