Wer war General La Fayette?
Der General La Fayette (1757-1834) hieß eigentlich Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette. Ein Marquis ist ein französischer Graf. La Fayette war also ein Adliger. Seine Eltern starben früh und so erbte er sehr jung ein großes Vermögen.
La Fayette schlug eine berufliche Laufbahn beim Militär ein. Er kämpfte im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) ab 1777 auf der Seite der Kolonisten. Als Anhänger der Aufklärung trat er dort für seine Ideale von Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit ein. Er wurde dort auch zum Generalmajor ernannt. Nach dem Sieg über Großbritannien wurde er in den USA als Kriegsheld gefeiert.
Bei seiner Rückkehr wurde er abr auch in Frankreich als Held gefeiert. Da auch Frankreich den Unabhängigkeitskrieg in Amerika unterstützt hatte, wurde La Fayette auch vom französischen König Ludwig XVI. gelobt und in die Notabelnversammlung einberufen. Deren Angehörige berieten den König.
La Fayette: Verfechter der Menschenrechte
In der Anfangsphase der Französischen Revolution gehörte La Fayette zu deren Anführern. Er war Mitglied der Generalstände. Er brachte dann einen Entwurf der Menschen- und Bürgerrechte nach amerikanischem Vorbild in die Nationalversammlung ein.
Kommandant der Nationalgarde
La Fayette wurde Oberbefehlshaber der am 13. Juli 1789 neu aufgestellten Nationalgarde. Als eine Art Polizei sollte sie für die Sicherheit in Paris sorgen.
La Fayette befehligte damit rund 48.000 Männer. Beim Föderationsfest zum Jahrestag des Sturms auf die Bastille leistete La Fayette mit der Nationalgarde den Treueschwur auf die Verfassung.
Anhänger der Monarchie
La Fayette forderte zwar Änderungen und trat für Gleichheit und Freiheit ein, doch er wollte das Königtum durchaus beibehalten. Er gehörte also den gemäßigten Anhängern der Revolution an. Sein Ziel war eine konstitutionelle Monarchie nach englischem Vorbild. Kurzzeitig hatte er zwar den radikalen Jakobinern angehört, gehörte dann aber zu den Mitbegründern der Feuillants.
Als Ludwig XVI. im Juni 1791 einen Fluchtversuch unternahm, machte man dafür auch La Fayette verantwortlich. Den Rückhalt im Volk verlor La Fayette aber vor allem nach dem Blutbad auf dem Marsfeld. Die dort stattfindende Demonstration von Anhängern der Republik ließ La Fayette nämlich blutig niederschlagen. Mehrere hundert Menschen fanden den Tod.
Nach der Verkündung der Verfassung und der Auflösung der verfassunggebenden Nationalversammlung legte La Fayette am 1. Oktober 1791 die Führung der Nationalgarde nieder. Der König gab ihm daraufhin den Oberbefehl über eine seiner Armeen. Im Ersten Koalitionskrieg kämpfte er gegen Österreich.

La Fayettes Flucht
Nach dem Tuileriensturm und der Gefangennahme des Königs protestierte La Fayette dagegen. Die Anhänger der Republik beschuldigten ihn, ein Verräter zu sein. La Fayette musste fliehen und ging nach Flandern. Dort wurde er jedoch von den Österreichern gefangen genommen und blieb bis 1797 in Gefangenschaft.
Unter Napoleon und danach
Napoleon erwirkte seine Freilassung. Der Marquis ging nach Hamburg, ehe er 1799 wieder nach Frankreich zurückkehrte.
In der Politik engagierte sich La Fayette aber erst wieder nach Napoleons Verbannung. Denn Napoleons Politik lehnte er ab. Er wurde dann Abgeordneter und setzte sich 1830 für die Thronbesteigung von Ludwig Philipp ein. 1834 starb La Fayette im Alter von 76 Jahren.