Von einer blauen Blume und dem ersten Krimi der Weltgeschichte

    Was ist die Romantik?

    Wenn du heute etwas als "romantisch" bezeichnest, dann heißt dies vielleicht auch, das ist ein bisschen "kitschig". Einen Liebesfilm mit gutem Ende würde man als romantisch bezeichnen. Gefühlsbetont wäre ein Begriff, der dem des Romantischen sehr nahe kommt.

    Unter Romantik versteht man aber auch eine Epoche der Kulturgeschichte. Sie fand ihren Ausdruck in der Malerei, der Musik und in der Literatur. Die Romantik begann Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Während so mancher Dichter kritische Literatur schrieb, vertraten "die Romantiker" ganz andere Ziele.

    Woher kommt der Begriff Romantik?

    Der Begriff stammt aus dem Lateinischen, von der "lingua romana". Das bezeichnete aber nicht die lateinische Sprache, die hieß übrigens "lingua latina", sondern die Volkssprache der romanischen Länder. Das waren die Sprachen, die in den einzelnen Ländern gesprochen wurde, also zum Beispiel Spanisch oder Französisch. Auch der Begriff "Roman" wurde davon abgeleitet.

    Ziele der Romantik: Romantik gegen Klassik

    Man wandte sich von der Antike ab und befasste sich stärker mit der Geschichte des eigenen Volkes. Deshalb waren beliebte Schreibformen der Romantik auch die Sage oder das Märchen, die alte Mythen der jeweiligen Völker in den Mittelpunkt rückten.

    Die Romantiker wandten sich gegen die Weimarer Klassik, also gegen die Verehrung der Antike. Sie wandten sich aber auch von den Naturwissenschaften und der Philosophie der Aufklärung ab. Wichtig wurde das Individuum (der einzelne Mensch), das Gefühl und die Sehnsucht nach einer heilen Welt, die die Romantiker suchten. Man sagt auch, die Romantiker strebten nach Harmonie, sie wollten zwischen dem Gefühl, dem Kopf und dem Menschen eine harmonische Einheit entstehen lassen. Das klingt ein bisschen abgehoben und weltfremd, aber das war eben die Idee, das Ideal der Romantiker.

    Die Welt wieder "heil machen"

    Dabei sahen die so genannten "Romantiker" schon, dass die Wirklichkeit alles andere als heil war. Aber anders als die politischen Schriftsteller ihrer Zeit, flüchteten sie in eine Welt der Gefühle und der Mystik. Das Unwahrscheinliche, Magische und Übernatürliche rückten in den Mittelpunkt des Denkens der Romantiker. Deshalb gibt es auch viele Werke, in denen unheimliche Dinge passierten. Viele Erzählungen sind durchaus spannend zu lesen, wie zum Beispiel die Geschichten von E.T.A. Hoffmann, einem der bekanntesten Vertreter der Romantiker. Mit seinem "Fräulein von Scuderi" schuf er auch den ersten deutschen Krimi.

    Geschichte der Romantik: Frühromantik - blaue Blume

    Man unterscheidet noch einmal die Frühromantiker, zu denen die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel oder auch die Dichter Novalis und Clemens Brentano zählen. Die Frühromantik entstand mit aus der Enttäuschung über die gescheiterte Französische Revolution. Zu einem wichtigen Symbol der Romantik wurde die "Blaue Blume" des Dichters Novalis. Eine blaue Blume ist eben etwas ziemlich Seltenes. Und die Blaue Blume steht für das Streben der Romantiker nach etwas ganz Neuem.

    Was ist die Romantik? Die Hochromantik!

    In der Hochromantik, zu deren wichtigsten Vertretern Joseph Freiherr von Eichendorf und Ludwig Uhland zählen, bemühte man sich um die so genannte Volksliteratur. So sammelte man alte Lieder, Märchen oder auch Sagen aus dem Volk, das damit auch stärker als zuvor zu einem Gegenstand der Literatur wurde. Diese Sagen und Märchen wurden oft zum ersten Mal auch schriftlich festgehalten. Zuvor hatte man sie immer nur mündlich weiter gegeben.

    So gehören die Gebrüder Grimm, deren berühmte Märchensammlungen du vielleicht kennst, zu den Vertretern der Romantik. Auch alte Volkslieder wurden sehr bedeutend, wie zum Beispiel der Band alter Volkslieder, den die Schriftsteller Achim von Arnim und Clemens Brentano unter dem Titel "Des Knaben Wunderhorn" veröffentlichten.

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