Von einem Adler, der zu schnell flog

    Über dem Limit!

    Am 7. Dezember 1835 fuhr die erste Dampflokomotive von Nürnberg nach Fürth. Etwa sechs Kilometer lang war die Strecke und Ärzte warnten vor einer Fahrt. Denn eine Geschwindigkeit von 30 Kilomentern pro Stunde schien ihnen gesundheitsgefährdend zu sein. Viele Menschen fürchteten sich auch einfach vor Qualm, Rauch und Gestank. Sie sahen dieser neuen Errungenschaft der Technik mit sehr viel Skepsis entgegen. Auch vor einem zu heftigen Fahrtwind wurde gewarnt und so mancher Pfarrer erkannte in der "Eisenbahn" ein Werk des Teufels.

    Die Folgen der neuen Erfindung waren weit reichend

    Doch die Eisenbahn sollte eine der wichtigsten Erfindungen der Neuzeit werden und die Folgen, die diese Neuerung mit sich brachte, waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht abzusehen. Bisher wurden Waren oder Personen entweder durch Kutschen und Wagen oder über den Schiffsweg von Ort zu Ort transportiert. Oder man lief einfach zu Fuß. Doch wer von Nürnberg nach Fürth gehen wollte, benötigte dafür zwei Stunden, das war ganz schön lange.

    Der Adler "flog"

    Die erste deutsche Eisenbahn wurde von einer Lokomotive namens Adler gezogen. Diese stammte übrigens - wie auch der Lokführer Wiliam Wilson - aus England. Den Namen hat sie wahrscheinlich - da streitet man sich ein bisschen - wegen der Geschwindigkeit erhalten. 14 Minuten benötigte der Adler, um die Strecke von Nürnberg nach Fürth zurückzulegen. Die Fahrt kostete drei Kreuzer und war somit für viele Menschen bezahlbar

    Woher kommt der Name "Eisenbahn"?

    Übrigens, der Name Eisenbahn bezog sich am Anfang nur auf die Gleise, die  aus Eisen bestanden, denn die ersten Fahrzeuge, die auf diesen "Eisenbahnen" fuhren, waren zum Teil noch aus Holz. Erst später erhielten auch die Wagen oder der ganze Zug dann die Bezeichnung "Eisenbahn". Nach dieser ersten Fahrt sollte es weitergehen. Auch wenn es einige Skeptiker gab, die sich dieser Neuerung gegenüber kritisch äußerten, die Eisenbahn war bald nicht mehr wegzudenken.

    Das Streckennetz wurde weiter ausgebaut

    Wichtig für den Ausbau des Schienennetzes war die Gründung des Deutschen Zollvereinsim Jahr 1834. Betrug die Länge des deutschen Eisenbahnnetzes im Jahr 1835 noch sechs Kilometer, so waren es 1840 schon 524 Kilometer und 1860 11.660 Kilometer.

    Das entspricht übrigens der Länge unserer Autobahnstrecken im Jahr 2006, also eine ganz schöne Menge an Schienen. 1895 waren es dann schon 46.560 Kilometer. Ein Problem bestand darin, dass das Netz nicht überall gleich ausgebaut wurde. So gab es wichtige Verbindungslinien im Ruhrgebiet oder nach Berlin. Im Osten allerdings wollte keiner investieren und das Eisenbahnnetz ausbauen. So blieben Gegenden übrig, die völlig abgeschnitten vom Verkehrsnetz waren.

    Bis heute sind bei uns die Bahnlinien unterschiedlich ausgebaut. So ist es zum Beispiel sehr viel einfacher, von Süden nach Norden zu kommen als von Westen nach Osten. Mehr dazu erfährst du bei den Zeitklicks.