Völkerwanderung
Die Völkerwanderung
Um 375 n. Chr. begann der so genannte Hunnensturm und viele germanische Völker flohen aus Angst vor den Hunnen in Richtung Westen. Die Hunnen waren ein Reitervolk aus Zentralasien und lebten in der Region zwischen den Flüssen Don und Wolga. Sie zogen also nun nach Westen, nach Europa.
Warum die Hunnen ihre Siedlungsgebiete verlassen haben, wissen wir nicht genau. Wahrscheinlich gab es damals eine Veränderung des Klimas und so verließen sie ihre Gebiete und zogen Richtung Westen, um hier Nahrung zu finden. Vielleicht waren sie aber auch einfach auf Beute aus.
Was ist die Völkerwanderung? - Definition
Die darauffolgenden Wanderungszüge verschiedener Völker und Stämme werden als Völkerwanderung bezeichnet, ein Begriff, der allerdings erst sehr viel später innerhalb der Geschichtsforschung geprägt wurde.
Die Hunnen
Die Hunnen vertrieben die germanischen Stämme, die sich in Mitteleuropa niedergelassen hatten, ins Weströmische Reich. Viele Volksgruppen mussten in der Folge ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete verlassen. Wichtig wurde hierbei das Jahr 378, ein Jahr, in dem sich die Westgoten erhoben, denn der römische Kaiser Valens hatte sie auf seinem Reichsgebiet aufgenommen. Sie durften das römische Bürgerrecht, das sie zu römischen Bürgern mit vielen Rechten gemacht hätte, nicht annehmen. So kam es zu einer Schlacht, die als "Schlacht von Adrianopel" in die Geschichte einging. Kaiser Valens musste sich geschlagen geben und wurde getötet.
Attila und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern
Ein weiteres wichtiges Datum ist das Jahr 451, als ein berühmter Hunnenkönig, der Attila hieß, in den Norden Galliens einfiel. Es kam mal wieder zum Kampf und die "Schlacht auf den Katalaunischen Feldern" ist ebenfalls ein wichtiges historisches Datum. Als Attila 453 starb, war auch die Gefahr durch die Hunnen gebannt. Doch dann kamen schon die Vandalen und deren König Geiserich plünderte Rom.
Ende des Weströmischen Reiches
Das Ende des Weströmischen Reiches war dann im Jahr 476, als ein Germane namens Odoaker den letzten weströmischen Kaiser absetzte. Doch auch Odoaker war kein ewiges Leben beschieden, denn er wurde von Theoderich ermordet. Theoderich schuf die Basis für das Ostgotenreich. Er starb 526 und sein Reich zerfiel 550 n. Chr.
Aus dieser Völkerwanderung entstanden viele germanische Königreiche. Am Ende stand die Errichtung eines fränkischen Großreiches.
Auf der Karte siehst du, wie die Wanderungsbewegungen während der Völkerwanderungszeit ausgesehen haben. Du erkennst die verschiedenen germanischen Stämme, die auf der Flucht vor den Hunnen in das Weströmische Reich eingefallen sind.
Einzelheiten zur Völkerwanderung auf dem Zeitstrahl
Wenn du das alles noch einmal genauer nachlesen willst, klicke auf den Zeitstrahl mit den einzelnen Ereignissen, dann erfährst du mehr! Allerdings musst du wissen, dass viele Ereignisse dieser Zeit längere Zeiträume dauerten, auch wenn wir uns manchmal nur ein einzelnes Datum merken. Wichtig ist, dass du verstehst, warum sich so viele Menschen in dieser Zeit auf den Weg gemacht haben. Wenn die Lebensgrundlagen fehlen, machen sich Menschen auf den Weg, um für sich und ihre Familien bessere Lebensbedingungen zu finden. Das ist übrigens auch heute noch so. Wir würden es wahrscheinlich auch nicht anders machen.
Die Völker der Völkerwanderung auf einen Blick
Hunnen
Die Hunnen kamen aus den weiten Steppen Zentralasiens (heutige Mongolei und Kasachstan).
Sie zogen nach Osteuropa und später bis nach Ungarn.
Sie lösten die Völkerwanderung aus, weil sie viele andere Völker verdrängten. Ihr berühmter Anführer war Attila.
Westgoten
Die Westgoten stammten aus dem Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres.
Sie wanderten zuerst ins Römische Reich, dann weiter nach Spanien und Südfrankreich.
Sie wurden Verbündete der Römer und gründeten später das Westgotenreich.
Ostgoten
Auch die Ostgoten kamen nördlich des Schwarzen Meeres her.
Sie zogen nach Italien und eroberten es unter Theoderich dem Großen.
Das Ostgotenreich bestand bis ins 6. Jahrhundert.
Vandalen
Die Vandalen kamen aus dem Gebiet des heutigen Ostdeutschlands und Polens.
Sie zogen über Gallien und Spanien nach Nordafrika.
Dort eroberten sie Karthago (439) und ihre Flotte beherrschte das westliche Mittelmeer.
Burgunder
Die Burgunder lebten ursprünglich am Oberrhein (heutige Schweiz und Süddeutschland).
Sie zogen nach Ostfrankreich, wo noch heute die Region Burgund an sie erinnert.
Langobarden
Die Langobarden kamen aus dem Elbegebiet in Norddeutschland.
Sie zogen über die Alpen nach Italien und gründeten dort ab 568 das Langobardenreich.
Angeln und Sachsen
Die Angeln und Sachsen kamen aus Norddeutschland und Dänemark.
Sie überquerten die Nordsee und siedelten sich in England an.
Von ihnen stammt der Name England – das „Land der Angeln“.
Franken
Die Franken stammten aus dem Gebiet des Niederrheins.
Sie blieben dort und dehnten ihr Gebiet nach Gallien aus.
Sie gründeten das Frankenreich, das später unter Karl dem Großen mächtig wurde.
Sueben
Die Sueben kamen aus Mitteldeutschland.
Sie zogen über die Alpen nach Spanien und Portugal und gründeten im Nordwesten der Iberischen Halbinsel ein eigenes Königreich.
Alanen
Die Alanen stammten aus dem Gebiet nördlich des Kaukasus.
Gemeinsam mit Vandalen und Sueben zogen sie nach Spanien und Nordafrika.
Später gingen sie in anderen Völkern auf.
Arbeitsblatt zur Völkerwanderung
Du findest alle Infos zur Völkerwanderung auf dem Zeitstrahl. Am Ende kannst du dein Wissen testen und ein Quiz zur Völkerwanderung lösen.
Nutzung
Bei Einsatz im Unterricht ist der Erwerb einer Schul-Lizenz notwendig. Mit dieser erhalten Schulen Zugang zur werbefreien Version der Kinderzeitmaschine. Infos dazu gibt es unter www.schul-lizenz.de.

