Massaker auf dem Marsfeld
Was war das Massaker auf dem Marsfeld?
Am 17. Juli 1791 kam es zu einem Massaker auf dem Marsfeld. Ein Jahr zuvor hatte dort noch am Jahrestag des Sturms auf die Bastille das Föderationsfest stattgefunden. Ein Massaker ist die Ermordung vieler Menschen auf einmal und auf besonders grausame Weise. Man spricht darum manchmal auch von einem Blutbad oder Gemetzel. Wie kam es nun 1791 zu diesem Massaker mitten in Paris?
Der 14. Juli 1791 war der zweite Jahrestag des Sturms auf die Bastille. Nachdem der König im Juni einen Fluchtversuch unternommen hatte, wurde nun heiß diskutiert, wie man weiter vorgehen wolle. Besonders die Cordeliers, radikale Verfechter einer Republik, forderten nun die Absetzung des Königs und das Ende der Monarchie. Die Nationalversammlung beschloss aber, dass der König im Amt bleiben sollte. Daraufhin legten die Cordeliers eine Bittschrift auf dem Altar des Vaterlandes (siehe Föderationsfest) auf dem Marsfeld aus, eine sogenannte Petition. Diese sollten alle unterzeichnen, die für die Abschaffung der Monarchie waren.
Tatsächlich versammelte sich dort eine Menschenmenge. Zum Abend hin marschierte dann eine Abteilung der Nationalgarde auf. Ihr Anführer, General La Fayette, führte sie an. Dabei war auch der Bürgermeister von Paris, Jean-Sylvain Bailly. Plötzlich fegte ein Schuss den Hut vom Kopf von La Fayette. Seine Soldaten schossen nun heftig in die Menge. Es entstand eine Massenpanik, als alle Leute fliehen wollten. Weil die Menschen vom Platz drängten, schossen die Nationalgardisten erneut. So kamen viele Menschen ums Leben. Die Zahl der Opfer weiß man nicht genau. Statt mehrerer hundert Tote, wie man früher dachte, waren es wohl nur bis zu 50.
Allerdings hatte das Massaker auf dem Marsfeld Folgen. Denn man gab La Fayette und Bailly die Schuld. Sie verloren ihre Beliebtheit beim Volk. Manche glaubten auch, sie hatten die Menge mit Absicht zerstreut, um die Petition gegen den König zu verhindern. Weil sie für die gemäßigte Seite der Französischen Revolution standen, verlor diese Seite aber nun auch Rückhalt. Das heißt: Die radikale Seite gewann an Macht.