Die griechischen Kolonien entstehen
Griechische Kolonien: "Wie Frösche um den Teich"

Warum wanderten die Griechen überhaupt aus?
Griechenland ist ein sehr gebirgiges Land. Deshalb gab es nur wenige fruchtbare Ackerflächen. Als die Bevölkerung ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. immer weiter wuchs, reichte das Land oft nicht mehr aus, um alle Familien zu ernähren. Nahrungsmittel wurden knapp, und viele Menschen suchten nach einer neuen Heimat.
So entstanden weit entfernt neue Siedlungen, die man Kolonien oder Tochterstädte nannte. Jede Kolonie war gleichzeitig eine neue Polis, also eine eigene kleine Stadt mit eigenen Regeln.
Andere Gründe für die Auswanderung
Nicht immer war Hunger der einzige Auslöser. Manche griechischen Städte wollten Handelsniederlassungen gründen, um Waren besser verkaufen zu können oder neue Märkte zu erreichen. Besonders die Stadt Milet war dafür bekannt, viele wichtige Handelskolonien zu gründen.
Auch militärische Überlegungen spielten eine Rolle. Durch die Gründung von Kolonien konnten die Griechen neue Gebiete besser kontrollieren. Vor allem Athen nutzte diese Strategie.
Der berühmte Philosoph Platon sagte einmal, die Griechen säßen rund um das Mittelmeer wie „Frösche um einen Teich“. Damit meinte er, dass griechische Städte fast überall an den Küsten zu finden waren.
Wo gründeten die Griechen ihre Tochterstädte?
Die meisten Kolonien entstanden in Italien, besonders in Süditalien und auf Sizilien. Aber auch in Kleinasien und rund um das Schwarze Meer gibt es viele solcher Gründungen.
Historiker gehen heute davon aus, dass diese Kolonisation überwiegend gut geplant war – im Gegensatz zur frühen Besiedlung Kleinasiens, die weniger organisiert verlief.
Zu den bekannten Gründungen gehört auch Neapel, das ursprünglich eine griechische Stadt war.
Wie lebten die Menschen in den neuen Städten?
Obwohl die neuen Städte politisch unabhängig waren, blieben sie eng mit ihrer Mutterstadt verbunden. Die Menschen nahmen ihre Sprache, ihre Gewohnheiten und ihre Religion mit.
Sie verehrten weiterhin die griechischen Götter und feierten ähnliche Feste. So entstand ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das die Griechen von den Nichtgriechen unterschied.
Archäologische Ausgrabungen in vielen Kolonien zeigen Tempel, Inschriften und Alltagsgegenstände, die beweisen, wie sehr die Griechen ihre Kultur in der neuen Heimat bewahrten.
