Was ist ein Pilger?

Pilger sind Menschen, die aus religiösen Gründen an einen bestimmten Ort fahren. Diese Reise nennt man auch Pilgerreise oder Wallfahrt. Das Wort Pilger leitet sich ab vom lateinischen Wort peregrinus, der Fremde. Ein Pilger ist also jemand in der Fremde. Das Ziel einer Pilgerreise ist der Wallfahrtsort. Das ist ein Ort mit einer besonders hohen Bedeutung für die Religion des Pilgers. Oft gibt es dort eine Kirche oder ein Heiligtum.
Pilger im Mittelalter
Im Mittelalter war das Pilgern für viele Menschen besonders wichtig. Denn auch der Glaube und die Religion hatten hohe Bedeutung im mittelalterlichen Leben. Pilger machten sich auf den Weg, um etwas für ihr Seelenheil zu tun, um ein Gelübde zu erfüllen, um Buße zu tun, um um Heilung zu bitten oder um eine Reliquie zu verehren. Es gab also viele Gründe für das Pilgern.
Pilgern kennt man in vielen Religionen, im Islam genauso wie zum Beispiel im Buddhismus und auch im Christentum. Wichtige Wallfahrtsziele waren neben Rom und der dortige Petersdom als Grabstätte von Petrus und Paulus vor allem Jerusalem als Ort des Todes und der Auferstehung von Jesus und Santiago de Compostela als Ort der Reliquien des Apostels Jakobus. Auch die Teilnehmer an den Kreuzzügen ins Heilige Land verstanden sich als Pilger. Bis ins 12. Jahrhundert gab es einen regen Strom an Pilgern zwischen Ost und West. Es gab aber auch nähere Ziele für eine Wallfahrt.
Was brauchte ein Pilger?
Pilger konnte man leicht erkennen, denn sie hatten eine ganz bestimmte Ausrüstung. Dazu gehörten ein Pilgerstab, ein Pilgerhut, und eine Pilgertasche.
Am Ziel seiner Wallfahrt erwarb der Pilger dann sein Pilgerzeichen. An ihm konnte man erkennen, wo der Pilger gewesen war. Eine Jakobsmuschel war zum Beispiel das Zeichen für Santiago de Compostela. Ein Palmblatt wies auf Jerusalem als Pilgerziel hin. Meist war es eine Plakette oder eine Medaille, die man etwa am Hut befestigen konnte.