Wer war Franz von Assisi und was sind Bettelorden?

    Franz von Assisi

    Franz von Assisi wurde 1181 oder 1182 geboren - in dem italienischen Ort Assisi, dessen Namen er trägt. Er war der Sohn eines reichen Tuchhändlers, der dafür sorgte, dass sein Sohn im Lesen und Schreiben unterrichtet wurde. Als Jugendlicher feierte er gerne und genoss den Wohlstand seines Elternhauses.

    1204 machte sich Franz mit auf den Weg, um als Ritter in Süditalien gegen die herrschenden Staufer zu kämpfen. Doch schon auf dem Weg kehrte er um. Der Legende nach sprach Gott im Traum zu ihm und rief ihn auf, sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen. Franz zog nach Rom und tauschte mit einem Bettler die Kleider. Die Legende berichtet auch von einer Vision in einer Kirche in Assisi. Dort soll Jesus am Kreuz Franz aufgefordert haben, die Kirche wieder aufzubauen. Dafür nahm Franz einfach Geld von seinem Vater, dem das nicht gefiel. Er strengte einen Prozess gegen seinen Sohn an, der sich daraufhin von seinem Elternhaus lossagte.

    Nun lebte Franz als Einsiedler. Er lebte abgeschieden von der Gesellschaft außerhalb der Stadtmauern. Er verbrachte den Tag mit Beten, Betteln und der Pflege der Leprakranken, die außerhalb der Stadtmauern leben mussten. Er kleidete sich in eine einfache Kutte und lebte in absoluter Armut. Er predigte aber auch öffentlich und begeisterte Menschen mit seinen Sichtweisen.

    Zusammen mit einigen Anhängern gründete Franz schließlich einen Orden, eine christliche Gemeinschaft. Dieser Orden, der später Franziskanerorden genannt wurde, ist ein Bettelorden. Ein solcher Bettelorden verpflichtet sich ganz besonders der Armut und darf keinen Besitz haben. Neben den Franziskanern sind die bekanntesten Bettelorden die der Dominikaner, Karmeliten und Augustiner-Eremiten.

    In der Zeit seines Wirkens verfasste Franz verschiedene Texte wie Gebete oder Ordensregeln. Am bekanntesten ist der Sonnengesang, ein Gebet, das die Schöpfung preist und Gott für die Schöpfung dankt. Der Brauch, den weihnachtlichen Gottesdienst mit einer lebenden Krippe zu feiern, geht der Legende nach ebenfalls auf Franz zurück. Franz liebte Tiere und predigte sogar zu Vögeln.

    Bei einer Reise in den Orient, mit der er bei einem Kreuzzug Frieden schaffen und den Sultan zum Christentum bekehren wollte, hatte er sich eine Augenkrankheit zugezogen. Er war fast erblindet und zudem geschwächt, wahrscheinlich weil er so wenig aß. 1226 starb Franz. Schon zwei Jahre später wurde er heilig gesprochen.