Wer waren die Zisterzienser?

    Ein neuer Orden

    Die Benediktiner hatten seit dem 6. Jahrhundert viele Klöster gegründet. Im Hochmittelalter wurde die Regel des Bendikt von Nursia jedoch immer weniger beachtet. Die Klöster hatten große Schenkungen erhalten und waren reich geworden. Ihre Kirchen schmückten sie mit prachtvollen und kostbaren Kunstwerken. Prunk und Reichtum statt Armut und Demut! Die Mönche lebten nicht einfach und von ihrer eigenen Hände Arbeit.

    Daran störte sich Robert von Molesme. Er war ein Abt aus Burgund. Er wollte, dass man sich wieder auf die alten Werte des Benedikt besinne. So gründete er im Jahr 1098 ein neues Kloster, und zwar in einem Ort namens Cîteaux (sprich: "Zito", lateinisch Cistercium). Dieses Kloster wurde das Mutterkloster eines neuen Ordens: dem der Zisterzienser.

    Nicht nur das einfache Leben galt wieder als erstrebenswertes Ziel. Auch die Klosterbauten sollten einfach gehalten werden. Bunte Glasfenster sollte es genauso wenig geben wie üppig verzierte Säulen oder Wände. Statt eines großen Turms sollten die Klosterkirchen nur einen kleinen Dachreiter bekommen, in dem das Glöckchen zum Gebet rief. Um das Jahr 1300 gab es dann schon rund 700 Zisterzienserklöster in Europa!
     

    Bernhard von Clairvaux

    Vor allem nach 1113, als Bernhard von Clairvaux neuer Abt in Cîteaux wurde, breiteten sich die neuen Ideen und Gedanken aus. Es wurden zunächst vier Tochterklöster gegründet. Von diesen zogen wiederum Mönche in andere Gegenden und gründeten weitere Klöster. Das erste Zisterzienserkloster auf deutschem Gebiet wurde 1123 in Kamp am Rhein gegründet. Organisiert wurden die Klöster jedoch nach wie vor von Cîteaux - auch das war neu.
     

    Woran erkennt man die Zisterzienser?

    Die Zisterzienser unterschieden sich auch äußerlich von den Benediktinern. Sie trugen nämlich weiße Kutten, während sich die Benediktiner traditionell in Schwarz kleiden. Nur der Überwurf (Skapulier) ist bei den Zisterziensern schwarz. Du siehst es auf der Zeichnung links gut.