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      Frauen in der Französischen Revolution

      Welche Rolle spielten Frauen in der Französischen Revolution?

      Viele Männer spielten in der Französischen Revolution eine Rolle. Namen wie Robespierre, Danton oder Marat sind uns noch genauso bekannt wie auf der anderen Seite General La Fayette.

      Was aber war mit den Frauen? Doch, es gab sie! So waren es die Marktfrauen von Paris, die am 5. Oktober 1789 nach Versailles zogen, um den König nach Paris zu bringen. Dann gab es die Tricoteusen, die Strickerinnen, die die Sansculotten unterstützten. Es gab Charlotte Corday, die Marat ermordete. Oder Olympe de Gouges, die für die Frauenrechte eintrat und kämpferische Schriften verfasste. Doch ihre Namen sind längst nicht mehr so bekannt wie die ihrer männlichen Mitstreiter.

      Frauen waren damals von der Politik ausgeschlossen. Im Ancien Régime, der Regierungszeit der Bourbonen, hatten sie schon keine Rechte besessen. Und mit der Revolution änderte sich das nicht. Ihnen wurde auch in der Verfassung von 1791  kein Wahlrecht zugestanden. Die geforderte "Gleichheit" der Menschen betraf also tatsächlich nur die eine Hälfte der Menschheit, nämlich die männliche. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte betraf nur die Männer.

      Trotzdem spielten auch Frauen eben eine Rolle in der Revolution. Sie beteiligten sich aktiv daran. Sie gründeten politische Klubs oder diskutierten in literarischen Salons. So wurden sie auch zu Vorreiterinnen für die späteren Frauenbewegungen. Charlotte Corday und Olympe de Gouges bezahlten mit ihrem Leben: Beide wurden hingerichtet.

      Übrigens wurde auch eine Frau während der Französischen Revolution zur Nationalfigur Frankreichs, nämlich die Marianne.
       

      Politische Frauenklubs in der Französischen Revolution

      Um sich aktiv zu beteiligen und ihren Anliegen auszudrücken, gründeten auch Frauen politische Klubs. Einer davon war zum Beispiel die “Gesellschaft der revolutionären Republikanerinnen”, auf Französisch: Société des républicaines révolutionnaires. Er wurde am 13. Mai 1793 von Pauline Léon und Claire Lacombe gegründet. Rund 170 Frauen schlossen sich ihren Forderungen an.

      Die “Republikanerinnen” ging es vor allem um soziale Fragen. So forderten sie, dass sich die Wohlhabenden an den Kosten der Revolution beteiligen sollten. Außerdem forderten sie eine Obergrenze für Lebensmittelpreise und Löhne. Das aber war nicht die Position von Robespierre und den anderen führenden Revolutionären. Während der Schreckensherrschaft wurden alle Frauenklubs am 30. Oktober 1793 aufgelöst.
       

      Literarische Salons - wer war Madame Roland?

      In Literarischen Salons traf man sich, um über Bücher zu sprechen und Musik zu hören. Häufig waren gebildete, wohlhabende Frauen Gastgeberinnen dieser Salons. Es gab sie schon seit der frühen Neuzeit. Hier trafen sich der Adel und das gehobene Bürgertum.

      Eine solche Frau war Madame Roland. Sie führte einen Salon in Paris. Sie war eine Anhängerin der Girondisten. Die standen aber den radikalen Anhängern der Revolution gegenüber und wurden schließlich ausgeschaltet. Nach der Verhaftung der Girondisten wurde auch Madame Roland verhaftet und zum Tod durch die Guillotine verurteilt.