Was ist das Wormser Edikt?
Der Papst bannt Luther
Die katholische Kirche stellte sich gegen die Thesen von Martin Luther, in denen er den Ablasshandel kritisierte. Der Papst verlangte, dass Luther seine Thesen zurücknehmen sollte. Luther weigerte sich. Ihm wurde der Kirchenbann angedroht, der Ausschluss aus der Kirche. Dies war damals für einen Christen die schlimmstmögliche Strafe, da die Kirche ihn damit zum ewigen Höllenfeuer verurteilte. Als er sich trotzdem immer noch weigerte, wurde Luther schließlich im Januar 1521 gebannt.
Friedrich der Weise setzt sich für Luther ein
Der Kurfürst zu Sachsen, Friedrich der Weise, war ein Fürsprecher Luthers. Er setzte sich dafür ein, dass Luther beim Reichstag zu Worms noch einmal angehört werden sollte. Kaiser Karl V. sagte Luther freies Geleit zu. Der Reichstag begann am 27. Januar und endete am 26. Mai 1521.
Luther auf dem Reichstag zu Worms
Luther sprach am 17. und 18. April vor. Er weigerte sich erneut, seine Thesen und Ansichten zu widerrufen. So lange weder die Bibel noch die Vernunft seine Behauptungen widerlegen würden, so lange würde er auch nicht widerrufen, sagte er.
Das Wormser Edikt
So erließ der Kaiser das Wormser Edikt. In dieser Anordnung verhängte er die Reichsacht über Luther. Zum Ausschluss aus der Kirche kam also nun auch der Ausschluss aus der weltlichen Gemeinschaft. Das Wormser Edikt verbot auch das Lesen und die Verbreitung von Luthers Schriften. Sie sollten sogar verbrannt werden. Luther selbst durfte von niemand beherbergt werden. Wer ihn fände, sollte ihn ausliefern.
Luther wird zur Wartburg gebracht
Soldaten des sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen brachten Luther auf seinem Heimweg zur Wartburg bei Eisenach, um ihn zu schützen. Dort tauchte Luther die nächsten Jahre unter. Unter dem Decknamen "Junker Jörg" begann er mit der Übersetzung der Bibel.
Die Lehre verbreitet sich
Die Reformation war indes nicht mehr aufzuhalten. Luthers Lehre verbreitete sich schnell. Der evangelische Glaube hatte auch unter den Fürsten viele Anhänger. Diejenigen, die zu dem neuen Glauben übertraten, richteten eigene Kirchenverwaltungen ein, die Landeskirchen.