Zeitstrahl

    Heinrich VI.

    von 1190 bis 1197

    Wer war Heinrich VI.?

    Heinrich VI. war der Sohn von Friedrich I. Barbarossa und der dritte Kaiser aus der Familie der Staufer.
     

    Heinrich VI. und Sizilien

    Sizilien und Süditalien waren ab 1061 von Normannen erobert worden. Heinrich war mit Konstanze, der Tante von Wilhelm II., König von Sizilien und der letzte Normannenkönig, verheiratet. Der hatte keine Kinder. Durch Konstanze sollte Heinrich nun Herrscher über das Königreich von Sizilien werden.

    Allerdings wünschte man in Sizilien keinen deutschen König und so wählte man dort einen sizilianischen Grafen zum König. Das war ein Verstoß gegen das Erbrecht von Heinrich und Konstanze. Der Versuch, Sizilien 1191 zu erobern, schlug fehl.
     

    Die Fürsten gegen Heinrich VI.

    Heinrich kehrte zurück. Doch auch in Deutschland regte sich Widerstand. Mehrere Fürsten verschworen sich gegen Heinrich. Mit dem Welfen Heinrich dem Löwen war Heinrich VI. wie zuvor sein Vater Barbarossa schon in Streit geraten. Unterstützt wurde er von den Normannen in England und Sizilien sowie vom Papst.

    Nun war Heinrich jedes Mittel recht. Er nahm den englischen König Richard I. Löwenherz, der auf der Rückreise vom Dritten Kreuzzug war, gefangen. Heinrich erreichte damit, dass die Verschwörung zusammenbrach. Der Streit mit den Welfen wurde beigelegt. Richard Löwenherz erkannte die Oberhoheit von Heinrich an und nahm England als Lehen.

    Der erneute Versuch, Sizilien 1194 zu erobern, war nun erfolgreich. Heinrich wurde zum König von Sizilien gekrönt. Das Reich der Staufer hatte nun seine größte Ausdehnung. Die Durchsetzung von Heinrichs Erbreichsplan - der Königstitel sollte erblich werden, das Wahlrecht der Fürsten somit aufgehoben - scheiterte jedoch.
     

    Nach Heinrichs Tod

    Heinrich war erst 32 Jahre alt, als er plötzlich verstarb. Heinrichs Sohn Friedrich war erst 2 Jahre alt. Die Anhänger der Staufer wählten Heinrichs jüngeren Bruder Philip von Schwaben zum neuen König, die Anhänger der Welfen aber wählten Otto von Braunschweig. Die Einheit des Reiches zerbrach. Es kam zum Thronstreit. In Rom wurde bald darauf (1198) Innozenz III. zum Papst erhoben.

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