Vom Hakenpflug zum Räderpflug

    Fortschritte in der Bodenbearbeitung

    Mit einem Pflug lockert der Bauer die Erde auf dem Feld und bereitet sie so für die Aussaat vor. Die Pflanzen können in lockerer Erde besser wachsen. Der Pflug wird über das Feld gezogen, gleichzeitig wird dabei die Erde gelockert.

    Der Hakenpflug

    Seit der Jungsteinzeit wurden in Europa Hakenpflüge eingesetzt. Der Hakenpflug wurde aus Holz gefertigt. Ein spitzes Holz riss dabei den Boden auf. Man spricht darum auch von einem Ritzpflug. Es war sehr anstrengend, so zu pflügen, denn man musste das Holz immer mit viel Kraft in den Boden drücken.

    Der Räderpflug

    Im hohen Mittelalter setzte sich langsam der Räderpflug durch. Er besaß also ein Rädergestell. Die Kraft des Zugtieres wurde nun weniger auf das Ziehen konzentriert als vielmehr auf das Aufbrechen der Erde. Mit der Zeit wurde die Pflugschar, also die Schneide des Pfluges, aus Eisen hergestellt. Die Pflugschar wendete außerdem die Scholle, während der Haken den Boden nur aufgerissen hatte. Später baute man noch eine Art Vorschneider an den Pflug, das Sech, sowie ein Streichbrett. Der Acker wurde so viel tiefer und gründlicher durchgearbeitet. Auch neu gerodete Flächen konnte man so viel schneller bearbeiten und als Feld benutzen.

    Zunächst zogen Ochsen den Pflug, später dann Pferde. Mit der Erfindung des Kummets wurde das Pflügen weiter verbessert, denn die Pferde konnten mit diesem Geschirr viel besser ziehen.

    Die Arbeit wurde durch diese Neuerungen erleichtert und wirkungsvoller. Auch dadurch stiegen die Erträge in der Landwirtschaft. Das war auch wichtig, weil die Bevölkerung wuchs und immer mehr Menschen auch in den Städten versorgt werden mussten. Während im frühen Mittelalter noch Viehhaltung Vorrang hatte gegenüber dem Ackerbau, änderte sich auch dies mit dem technologischen Fortschritt. Auch die Dreifelderwirtschaft trug dazu bei, dass die Erntemengen erhöht wurden.