Zeitstrahl

    Die Vorgeschichte: Ludwig XVI. regiert absolut

    von 1774 bis 1792

    Seit 1774 war Ludwig XVI. (der Sechzehnte) König von Frankreich. Wie seine Vorgänger regierte er "absolutistisch". Das bedeutet, dass er sich für allmächtig und den Stellvertreter Gottes auf Erden hielt. Seine Entscheidungen waren Gesetz und durften von niemandem in Frage gestellt werden.

    Prunkvoll lebte der König im Luxus. Gestützt wurde seine Macht durch den Adel und die Vertreter der Kirche (den Klerus), die sogenannten ersten beiden Stände. Die Last aber trugen die vielen armen Bauern im Land, die für die wenigen Reichen schuften mussten. Sie bildeten die Masse des Dritten Standes, zu dem aber auch das Bürgertum gehörte. Zusammen stellte der Dritte Stand 98 Prozent der Bevölkerung Frankreichs.
     

    In welcher Lage war Frankreich im Jahre 1789?

    Staatspleite
    Frankreich war bankrott, es hatte kein Geld mehr. Das lag zum einen an der Verschwendungssucht des Königs und seiner gesamten teuren Hofhaltung. Zum anderen hatte man aber auch viel Geld in Kriegen ausgegeben, zuletzt im Siebenjährigen Krieg (1756-1763).

    Ein schwacher König
    Ludwig XVI. war ein schwacher König. Er versuchte wieder Geld in die leere Staatskasse zu spülen, indem er das Steuersystem ändern wollte: Auch der bislang von den Steuern befreite Adel sollte seinen Teil beitragen und zur Kasse gebeten werden. Doch der Adel wollte seine Vorrechte nicht aufgeben. Und Ludwig konnte sich nicht durchsetzen: Er gab nach.

    Ständegesellschaft
    Aus dem Mittelalter stammte die Aufteilung der Gesellschaft in Stände. Ganz oben, direkt unter dem König, standen der Adel und der Klerus (Geistliche) als erster und zweiter Stand. Der dritte Stand waren alle anderen, vor allem die Bauern, dann aber auch die Bürger in den wachsenden Städten. Sie kamen für die Versorgung aller auf. Das war ungerecht und sorgte für Unmut.

    Aufklärung
    In ganz Europa hatte sich die Idee der Aufklärung entwickelt. Diese geistige Bewegung erhob die Vernunft zu ihrem Leitgedanken. Nicht nur für die Bildung, in der Religion und den Wissenschaften forderte man nun die Einbeziehung des Verstandes. Auch in der Politik wurden neue Vorstellungen entwickelt, zum Beispiel die Teilung der Gewalten nach Montesquieu. Den absolutistischen Gedanken eines Stellvertreter Gottes auf Erden ließ die Aufklärung nicht mehr zu.

    Vorbild aus Amerika
    In Nordamerika hatten sich die englischen Kolonien 1776 für unabhängig erklärt. In ihrer Unabhängigkeitserklärung wurden die Menschenrechte formuliert. Sie wurde zum Vorbild und auch zum Ansporn für die Französische Revolution.

    Mehr zum Thema Absolutismus findest du hier.

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