Calvin verbreitet seine Lehre
Wer war Johannes Calvin?
Johannes Calvin war ein Reformator, der vor allem in Frankreich viele Anhänger fand. Auch in der französischsprachigen Westschweiz, in Schottland und in den Niederlanden verbreitete sich seine Lehre. Manchmal findet man ihn auch unter dem französischen Namen Jean Calvin.
Er lebte von 1509 bis 1564 und stammte aus dem Norden Frankreichs. Calvin wirkte vor allem in Genf, wohin er 1536 geflohen war, weil die Protestanten in Frankreich verfolgt wurden.
Calvins Lehre
Calvins Lehre unterschied sich stark von Martin Luthers Anschauungen. Die Anhänger Calvins nannten sich Reformierte. Sie taten sich 1549 mit den Anhängern Zwinglis zusammen. Die Calvinisten in Frankreich nennt man auch Hugenotten.
Die Vorherbestimmung im Calvinismus
Calvin glaubte an die Vorherbestimmung (Prädestination) des Menschen, entweder zu Seligkeit oder zu Verdammnis. Am Erfolg auf Erden zeigt sich demnach, wer zu den von Gott Erwählten gehört.
Dies war dann für die Gläubigen der Ansporn, weltlichen Erfolg zu haben und förderte dadurch auch die Wirtschaft. Die Lehre Calvins, der Calvinismus, wurde so zu einer Antriebskraft für den Kapitalismus und das Streben nach Profit (Gewinn der Unternehmer).
Strenge im Calvinismus
Seligkeit war nach Calvin aber auch nur durch strengen Glauben zu erreichen. Darum herrschte strenge Kirchenzucht in den calvinistischen Gemeinden.
Ein frommes und sittenstrenges Leben wurde genauso erwartet wie Pflichterfüllung und Tüchtigkeit im Beruf. Tanz und Vergnügen waren verboten. Gegner wurden verfolgt und manchmal sogar hingerichtet.
Die Hugenotten
Die französischen Calvinisten (Hugenotten) wurden vom französischen König und der katholischen Kirche verfolgt. Calvin selbst ging nach Genf in die Schweiz und verbreitete seine Lehre dort.
Erst 1598 erhielten die Calvinisten durch das Edikt von Nantes Glaubensfreiheit. 1685 wurde das Edikt von Ludwig XIV. aber wieder aufgehoben. Daraufhin wanderten die meisten Hugenotten aus.