Wer sind die Benediktiner?
Benediktiner und Benediktinerinnen sind Mitglieder des Benediktinerordens. Das ist eine christliche Ordensgemeinschaft, die sich nach Benedikt von Nursia benannte. Er hatte im 6. Jahrhundert in Italien ein Kloster gegründet. Dort in Montecassino entstand so das Mutterkloster der Benediktiner.
Benedikt hatte auch eine Ordensregel aufgestellt, die Benediktsregel. Benediktiner leben nach dieser Ordensregel. Sie regelt den Alltag im Kloster und benennt die Grundsätze, nach denen die Mönche und Nonnen leben sollen. Einer der wichtigsten Grundsätze des Ordens ist “Ora et labora et lege”. Das bedeutet: Bete und arbeite und lies. Danach leben die Benediktiner noch heute. Beten ist ein großer Bestandteil in ihrem Tagesablauf.
Alle Klöster, die sich im Mittelalter der Benediktsregel verschrieben, waren Benediktinerklöster und gehörten zum Benediktinerorden. Die Mönche missionierten die Menschen in Europa und trugen so erheblich zur Christianisierung bei. Sie gründeten auch viele Klosterschulen. Die Klöster entwickelten sich im hohen Mittelalter zu geistigen Zentren. Hier wurden Bücher abgeschrieben und entstanden kostbare Buchmalereien.
Auch die Abtei in Cluny war ein Benediktinerkloster. Von hier ging im 10. Jahrhundert die Cluniazensische Reform aus. Eine Abtei ist übrigens ein Kloster, dem ein Abt vorsteht.
Als die Ordensregeln in Cluny immer weiter aufgeweicht wurden, wurde 1098 der Zisterzienserorden gegründet. Die Benediktinerklöster blieben aber unter den Klöstern in der Mehrheit. Im 13. Jahrhundert kamen Bettelorden dazu.
Der Benediktinerorden ist der älteste Orden der westlichen Kirche, die sich im Morgenländischen Schisma 1054 von der Ostkirche abgespalten hatte. Er war also zunächst auch der einzige Orden der westlichen Kirche. Bekannte Benediktinerklöster sind zum Beispiel das Kloster St. Gallen, das Stift Melk, die Abtei Ettal oder das Kloster Einsiedeln.