Zeitstrahl

      Aufstand der Ritter

      von 1522 bis 1523

      Ritter im Krieg

      Den Rittern im Reich ging es am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit schlecht. Ihren adligen Lebensstil konnten viele nicht mehr halten. Die Landesherren hatten viele Vorrechte an ihre Höfe gezogen und die Einnahmen aus der Landwirtschaft gingen für sie zurück. Weil es an den Höfen der Landesfürsten immer mehr bürgerliche Beamte gab, wurden die Dienste der Ritter dort auch nicht mehr benötigt. Für Kriege wurden nun Landsknechte angeworben, sodass die Ritter auch hier nicht mehr gebraucht wurden.

      Die Lage der Ritter war also schlecht. Die gesamte Gesellschaft veränderte sich auch durch das Wachstum der Städte.
       

      Die Ritter schließen sich Luther an

      So schlossen sich viele Ritter Martin Luthers Lehre an. Sie erhofften von der Reformation, dass sie die Macht der Landesfürsten eindämmen würde. Aus Luthers Freiheitsbegriff leiteten sie ein Recht ab, sich gegen ungerechte Herrschaftsausübung aufzulehnen. Sie hofften auch darauf, dass die geistlichen Herren und die Klöster enteignet würden und sie davon profitieren könnten.
       

      Anführer: Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten

      Franz von Sickingen wurde im August 1522 zum Anführer der Ritter im Südwesten Deutschlands. Dort brach der Ritterkrieg nämlich aus. Zunächst setzte man auf friedlichen Protest.

      Vor allem Ulrich von Hutten heizte die Stimmung aber auf und forderte den Kampf gegen Fürsten und Geistliche. Hutten war ebenfalls Reichsritter und Vertreter des Humanismus. Er rief zum "Pfaffenkrieg" auf, also zu einem Krieg gegen die Geistlichen.
       

      Belagerung von Trier

      Sickingen begann den Ritterkrieg, indem er gegen Trier zog. Eine breite Unterstützung der Ritter blieb jedoch aus. Die Fürsten widersetzten sich. Die Kurfürsten von Trier und der Pfalz sowie der Landgraf von Hessen Philipp der Großmütige waren mächtige Gegner der Ritter. Sie taten sich zusammen und stellten sich den Rittern in den Weg. So scheiterte die Belagerung Triers im September 1522.
       

      Das Ende vom Ritterkrieg

      Sickingen zog sich zurück und musste im Mai 1523 endgültig aufgeben. Kurz darauf starb er an einer im Kampf erlittenen Verletzung. Auch Ulrich von Hutten musste aufgeben. Über ihn wurde die Reichsacht verhängt und er floh in die Schweiz, wo er im August 1523 starb.
       

      Die Folge des Ritteraufstands

      Als Folge des Aufstands waren die Ritter nun politisch noch bedeutungsloser geworden. Viele Familien von am Aufstand beteiligten Rittern mussten sogar ihren Besitz aufgeben.

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